Sonntag, 18. Juli 2010
Der Radiosprecher verkündet Radfahrer auf der A40 zwischen Mülheim-Heimaterde und Essen-Frohnhausen.
Neben mir informiert eine junge Frau am Handy ihren Gesprächspartner "Ich stehe hier in Bochum auf der A40"
Nunja könnte man meinen, die üblichen Verpeilten sind wieder unterwegs bzw. es steht ein Heimspiel vom VfL bevor. Immer doch, nur nicht diesen Sonntag. Heute ist alle anders, es ist Kultur angesagt.
Das "Still-Leben Ruhrschnellweg" ist eine von vielen Aktionen zur Kulturhauptstadt "Ruhr2010". Dabei wird die A40 vom Kreuz Kaiserberg bis hin zu A45 für den Kraftfahrverkehr gesperrt werden.
Der letzte zwangsverordnete autofreie Sonntag wurde am 6. Dezember 1973 veranstaltet (seitdem nur auf
freiwilliger Basis).
Die B1 in Dortmund durfte 2008 vom
Zappelumzug "Loveparade" besetzt werden.
Nun wird am 18.01.2010 aus der A40 gleichzeitig der größe Biergarten und der längste Radweg des Ruhrgebiets!
Denn den 60 km zwischen Dortmund und Duisberg werden auf 20.000 Tische aneinander gestellt. Auf den anderen 60km in Gegenrichtungen dürfen sich statt stinkender LKWs und Pendlerautos an diesem Tag Radfahrer und Inlineskater ins Gehege kommen.
Alles zum Stillleben auf
http://www.ruhr2010.still-leben-ruhrschnellweg.de/Und getreu dem Motto "Stell dir vor es ist Kultur und keiner geht hin" komme ich auch zur Ruhr. Hab je schon zu Beginn des Jahres die größe Eröffnungssause auf Zollverein verpasst, wo Herr Meyer Grönebert seine unsägliche
Ruhr2010-Hymne vorstellte.
Übrigens: Diese blauen A40-Schilder gibt es momentan als Kühlschrankmagnete, Postkarten, Brotdosen und T-Shirts zu kaufen. Am besten gefällt mir das mit "A40 - Wo anders ist auch Scheiße".
Ich glaube ich werde mir an diesem Wochenende eines davon kaufen. Das passt sicher gut in meine neue norddeutsche Heimat.